Elefantenbullen

15. März 2017

Bindu

Der große Bulle im Kölner Elefantenpark mit einer Schulterhöhe
von 3,15 m und einem Gewicht von über 5 Tonnen wurde 1969
in Sri Lanka geboren.
Im Alter von etwa 4 Jahren kam er 1973 nach England.
Dort kam es dann 1984 im Tierpark von Port Lympne zu einem tragischen Unglücksfall.
Ein Tierpfleger hatte das Elefantengehege betreten und Bindu nicht beachtet. Der Elefantenbulle schlang seinen Rüssel um den 22-jährigen und drückte ihn gegen ein Eisengitter und brach ihm das Genick. Einen weiteren wollte Bindu mit dem Rüssel erdrosseln. Das Opfer konnte sich jedoch gerade noch befreien.
Damit wurde Bindu als höchst gefährlich eingestuft.
Seinen massigen Körper hat er immer wieder gegen Menschen eingesetzt.
Seine ehemaligen Pfleger glaubten nicht daran, dass der Bulle umerzogen werden kann. Ihrer Ansicht nach ist eine Umerziehung nicht mehr möglich, weil Bindu durch einen Angriff die Autorität des Menschen in Frage gestellt hat. Ihrer Erfahrung nach wartet ein Elefant, der einmal jemanden getötet hat, nur auf die nächste Gelegenheit.
Dementsprechend wurde er dann in Port Lympne gehalten, in einer engen Box und in Ketten, da er sich auch mit dem Ankus kaum noch kontrollieren ließ.
Sein ehemaliger Lehrer John Taylor, beschrieb den Bullen als ausgesprochen aggressiv.
Dennoch hat sich Bindu aber sehr um Nachkommen bemüht, leider mit nur wenig Erfolg.
Nach den jetzigen Erkenntnissen hat er in Port Lympne fünf Elefantenkühe erfolgreich gedeckt, jedoch hat keines der Kälber überlebt.
1. Rani hatte am 8.12.1987 die Totgeburt eines Kuhkalbes.
2. Yasmin hatte am 24.6.1990 die Totgeburt eines 1. Zwillings- Bullenkalbes
und am 22.7.1990 wurde das 2. Zwillings-Bullenkalb ebenfalls tot geboren.
3. Davida hatte am 21.6.1993 die Totgeburt eines Bullenkalbes und starb kurz danach.
4. Pugli gebar am 20.8.1998 das Bullenkalb Ashoka, das jedoch am 26.7.1999 starb.
5. La Petite, die trächtig nach Ramat Gan /Israel gebracht wurde, gebar am 12.5.2002 ein Kuhkalb, das noch am gleichen Tag (wahrscheinlich von der Mutter ?) getötet wurde.

Am 11. September 2004 kam Bindu vom Zoo Port Lympne nach Köln in den neuen Elefantenpark. Dort muss er sich nicht mehr den Menschen unterwerfen und kein Pfleger betritt sein Gehege. Daher sind im Kölner Zoo Unfälle mit Elefanten kaum noch möglich.
Diese Art der Elefantenhaltung hat aus dem 37 Jahre alten „gefährlichen Killer“ Bindu, mit kümmerlichen Stoßzähnen und abgebissener Schwanzquaste ein wertvolles Herdenmitglied gemacht, das auch noch der „ruhende Pol“ der Kölner Herde ist.
Menschen und ganz besonders Pfleger mag er noch immer nicht.
Auch das Baden gehört nicht unbedingt zu seinen Lieblingsbeschäftigungen.

Es wurde voller Spannung darauf gewartet, dass die Kölner Leitkuh
Thi Ha Phyu endlich einen gesunden Nachkommen von Bindu auf die Welt bringt.

Am 09. Mai 2007 erblickte Maha Kumari die Welt des Kölner Zoos, danach Khin Yadanar Min 2009, Bindi 2012, La Min Kyaw 2016

Sang Raja „Prächtiger König“

Er wurde am 24. März 1999 im Zoo von Singapur geboren.
Die Angaben zu seinen Eltern widersprechen sich und sind nicht eindeutig zu klären.
Nach der Tafel im Kölner Zoo stammt der junge Bulle von Lasah und Sri Nadona ab und wurde mit der Hand aufgezogen.
Andere Unterlagen belegen jedoch, dass Sang Raja ein Nachkomme von Chawang und Komali ist, die beide heute noch im Zoo von Singapur leben.
Sang Raja kam am 29. September 2004 im Alter von 5 Jahren nach Köln. Geplant ist, dass er später die Rolle des Zuchtbullen übernehmen und Bindu ablösen soll.
Sang Raja ist sehr temperamentvoll und hat sich bei den Rangkämpfen der Kühe immer wieder eingemischt. Dieses Temperament hat er mit dem Verlust eines Stoßzahnes bezahlt und der andere Stoßzahn wurde daraufhin vom Tierarzt um die Hälfte gekürzt.
Im Umgang mit den beiden anderen Jungbullen, die damals noch im Kölner Zoo waren zeigt er Dominanz und lässt sich auch von dem ihm körperlich riesig überlegenen Bullen Bindu nicht beeindrucken.

Nachkommen: Rajendra 2011, Jung Bul Kne 2017, Moma 2017, Kitai 2017

Rajendra „König der Götter“

Geboren am 8. April 2011 in Köln

Mutter Tong Koon, Vater Sang Raja

Geschwister: Kitai

Halbgeschwister: Ming Jung, Jung Bul Kne, Moma

Noch kann man über das jüngste Mitglied der Kölner Elefantenfamilie nicht viel berichten. Gerade mal 10 Tage alt, noch etwas wackelig auf den Beinen aber er hat schon den Kampf mit seinem kleinen Rüsselchen aufgenommen und kann Strohbüschel aufheben…na ja, es muss noch geübt werden!
Die Tanten, Marlar und Maha Kumari behüten den kleinen Rajendra, seine erfahrene Mutter Tong Koon wirkt sehr entspannt.

Rajendras Entwicklung

La Min Kyaw „an einem Mittwoch geborener König“

Wurde am 16.03.2016 geboren, Gewicht ca. 100 Kilo

Mutter Shu Thu Zar, Vater Bindu

Geschwister sind Bindi und die Halbgeschwister Maha Kumari und Khin Yadanar Min

Ein aufgewecktes und neugieriges Rüsselchen, das forsch seine Umgebung erkundet.

La Min Kyaws Entwicklung

Moma

20. März 2017 geboren, Gewicht ca. 100 Kilo

Mutter Marlar, Vater Sang Raja

Halbgeschwister Rajendra, Jung Bul Kne, Kitai

Noch wirkt er sehr rosa, brauner behaarter Längsstreifen über Kopf und Rücken.

Momas Entwicklung

Kitai

Geboren am 08. Juni 2017, Gewicht ca. 80 Kilo

Mutter Tong Koon, Vater Sang Raja

Halbgeschwister: Jung Bul Kne, Moma, Ming Jung

Geschwister: Rajendra

Ein Leichtgewicht, stark behaart, sehr aufgeweckt und neugierig.

Kitais Entwicklung

 

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