Elefantenpark

10. März 2019

Als Ersatz für das unter Denkmalschutz stehende alte Elefantenhaus entstand auf der Fläche des ehemaligen großen Weihers im Zentrum des Zoos mit dem am 19. September 2004 eingeweihten „Elefantenpark Köln“ ein etwa 2 Hektar großes Gehege für Asiatische Elefanten.
Die in der Zooarchitektur bedeutende Anlage berücksichtigt die neuesten Erkenntnisse der Elefantenhaltung und ist so errichtet worden, dass auch eine Bullenhaltung möglich ist – die meisten Zoos verzichten auf die Haltung männlicher Elefanten, da sie während der Brunftzeit eine große Gefahr für die Tierpfleger darstellen.

Da alle großen Tore elektronisch gesteuert sind, muss der Tierpfleger nicht in direkten Kontakt mit den zu pflegenden Tieren treten.

Aktuell -2020- besteht die Herde aus 13 Elefanten:
den Bullen Bindu (geb. 1969) und Sang Raja (geb. 1999 in Singapur) sowie den Jungbullen La Min Kyaw (geb. 2016 in Köln), Moma (geb. 2017 in Köln), Kitai (geb. 2017 in Köln). Den Elefantenkühen Marlar (geb. 2006 in Köln), Shu Thu Zar (geb. 1993 in Myanmar) sowie Kuhkalb Bindi (geb. 2012 in Köln) und Leev Ma Rie (geb. 2020 in Köln), den 2006 aus Thailand importierten Elefantenkühen Kreeblamduan (geb. 1984), Tong Koon (geb. 1988), Maejaruad (geb. 1989) und Laongdaw (geb. 1990).

Ziel der Haltung ist es, einen artgerechten Sozialverband aufzubauen.

Der Bau hat insgesamt rund 15 Millionen Euro gekostet. Verbaut wurden dabei in zwei Jahren mehr als 7000 m³ Beton und 1000 Tonnen Stahl.

Gestaltet wurde der Park vom Architekturbüro Oxen + Römer aus Hürth.

Im Innengehege wurde ein vorhandener Trümmerberg mit in die Planung einbezogen, so dass es sich teilweise in Hanglage befindet. Überspannt wird es von einem rund 3000 m² großen begrünten Holzdach. Durch Öffnungen
in der Decke und in den Wänden gelangt Tageslicht in den Innenbereich.
Dieser Teil besitzt zum Wohl der Elefanten eine Bodenheizung.

Panorama Elefantenhaus

Im Außenbereich werden die Besucher durch Wasserbecken und künstliche Felsen von den Tieren getrennt. Um die Gelenke der Elefanten zu schonen, wurde eigens Sand aus der Sahara importiert. Im Verbindungsbereich zwischen den beiden Gehegen befindet sich eine Beobachtungsbox, die auch für kleinere Behandlungen ausgelegt ist. Zudem können die Tiere beim Durchschreiten dieses Bereiches automatisch gewogen werden.

In der Anlage sind insgesamt 45 Beobachtungskameras angebracht, die nachts im Infrarotbereich betrieben werden. Damit die Pfleger möglichst selten die Elefanten stören, erfolgt die Fütterung automatisch mittels einer Zeitschaltuhr.


Khaing und Marlar 2006

Marlar mit Ihrer Mutter Khaing Lwin Htoo (†)

Da sich Elefantenherden – sowohl im Freiland als auch im Zoo – aus verwandten weiblichen Tieren mit ihrem abhängigen Nachwuchs zusammensetzen, ist man im Kölner Zoo erfreut, dass das am 30. März 2006 um 8:15 Uhr geborene Jungtier eine Kuh namens Marlar ist. Die Mutter ist Khaing Lwin Htoo, der Vater Radza aus dem Zoo Emmen.

Am 19. April, 20 Tage nach ihrer Geburt, durfte Marlar zum ersten Mal das Elefantenhaus verlassen und das Freigelände erkunden.

Marlar ist das erste asiatische Elefantenkalb, das im Kölner Zoo geboren wurde. Ihre Geburt konnte via Webcam weltweit verfolgt werden. Die eigentliche Geburt von Marlar am 30. März musste aber – anders als geplant – außerhalb der Herde erfolgen, weil es Komplikationen gab. Die Dauerübertragung via Webcam wurde im Mai 2006 eingestellt.

Am 16. September 2006 erhielt der Kölner Zoo fünf weitere Elefantenkühe aus Thailand. Davon war eine Kuh bereits tragend. Sie wurden dem Kölner Zoo mit einer feierlichen Zeremonie übergeben. Die Eingliederung dieser neuen Kühe in den Herdenverband war von heftigen Rangordnungskämpfen geprägt. Es dauerte einige Zeit bis jede ihren Platz gefunden hatte und wieder Ruhe in der Herde einkehrte.

Bildergalerie

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